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Dip Dye

Es hätte so einfach sein können.
Und wurde zu einer mörderischen Geduldsprobe.
Zwischen hysterischem Lachen und verzweifeltem Seufzen.
Übergeblieben ist ein blaues Wunder.

Schon seit meinen Shiboriversuchen im letzten Jahr wollte ich mich im Dip Dye versuchen.
Rein theoretisch eine ziemlich banale Angelegenheit. Und für überlegte, geordnete Menschen auch praktisch durchaus easy. Als spezialisierte Amoknäherin und Kamikazeselbermacherin kam es dann ab und an wieder mal anders als geplant.

Der Anfang war einfach. Schönen Leinenstoff in tollem scheinenden Weiss mit ausgefeilter Wäscheständerseilkombinationskonstruktion in blaue Farbe getunkt. Stück für Stück und mit großer Sorgfalt.
Das Weiss am oberen Rand darf NICHT befleckt werden! Auf KEINEN Fall!
Den Kleinkrawallo angewiesen mit dem Fahrrad aus diesem Grund einen Bogen um den Kübel zu machen, die Nachbarskatze verscheucht, bevor sie sich ein paar blaue Schlückchen gönnen konnte.

Nach einer Stunde, mit blauen Händen,blauen Füssen und blauen „Sommersprossen“ im Gesicht das Textilkunstobjekt vorsichtig aus der Wanne entfernen.
Achtung… der weisse Rand! Eh schon wissen.
Durchatmen.
Ausspülen.

Ungeduld. Gewaltige.
Stoff zum Fixieren in die Waschmaschine und gar nicht mal auf das Fixiermittel vergessen! Kurzes Schulterklopfen.
Banges Warten.
Das Ergebnis? Blau! Relativ einheitlich. Weißer Rand? Keiner da. Ka..e!!!
Hätte ich mal geduldiger ausgespült.

Nun denn. Man soll ja bekanntlich das Beste draus machen. Sagt man so.
Beim Zuschneiden laut mitgeträllert um das schlechte Färbeergebnis aus dem Perfektionismuscortex rauszuschütteln.
Gedankenschweifen.
Ah, siehe da noch Stoff über! Schnell ein fesches Shirt für den Kleinkrawallo aus dem Stoffrest gefertigt.
Dann die schreckliche Erkenntnis. Zuschnitt Rückteil vergessen! Schande!
Einen Rock OHNE Rückteil … kann ich mir mit meinem Hintern nicht erlauben! Also, will ich auch gar nicht. Mist!
Warum hab ich bloß das Shirt… hätte ich doch lieber erst den Rockzuschitt auf Vollständigkeit…

Die panisch verschwitzte Autofahrt durch die halbe Stadt zum gerade noch geöffneten (Samstag!)  Stoffladen lasse ich gleich mal außen vor, die neuerliche Färbeprozedur (diesmal zumindest erfolgreich!) ebenso.

Das Nähen ging dann nämlich wirklich und ehrlich REIBUNGSLOS vonstatten.
Nun ist es fertig, mein blaues Wunder Fjola, nach gleichnamigem Schnitt von Rabaukowitsch

So ein waschechter Rabaukowitsch kommt ja selten ohne Knöpfe daher. Ich habe mich hier für die Vollversion – also die komplette Knopfleiste entschieden. Wer an Knopflochphobie leidet hat die Möglichkeit den Rock ganz ohne oder aber mit Fakeknopfleiste zu nähen.

Auch eine Ballonrockversion ist im Schnittmuster enthalten. Die werde ich mit Sicherheit auch noch testen.

Den Schnitt bekommt ihr HIER und HIER
Leinenstoff und Knöpfe von HIER
Farbe und Fixiermittel fürs DipDye HIER

Blau wie die Nacht (naja nicht ganz – nehmen wir die um Midsommar am Polarkreis) schreit das Veilchen Fjola nach einem Mitternachts RUMS!
Edit: Wie passend… nix Mitternacht. Verschlafen hab ichs. *lach*. Na dann eben jetzt!

Habts fein ihr Herzen und vergesst nicht ab und an blau zu machen,
Anna

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